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New Economy - Wörter nachschlagen
Die New Economy bringt eine Reihe von neuen Begriffen hervor, die es bis vor kurzem noch nicht gab, weil die zugehörigen Sachverhalte fehlten. Meist stammen sie aus dem Englischen, bzw. Amerikanischen, teilweise werden sie offiziell ausgegeben, tauchen erstmalig in Büchern auf, teilweise entstehen sie ganz subversiv auf Fluren und in Grossraumbüros.
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Ad-Click/
Ad-hoc-Mitteilung/
Analyst/
B2B/
Back End/
Below the line/
Benchmarking/
Betamaxen/
Betaversion/
Blamestorming/
Blue Chips/
Books on demand/
Brain Drain/
Branding/
Brand Reputation Management/
Break_Even Point/
Bridge Financing/
Burn Rate/
Business Angel/
Businessplan/
Buyback/
Carried Interes/
Cappuccino-Worker/
Cash cows/
CEO/
Changeability/
Collaborativebr Filtering/
Computer Literacy/
Content/
Cubicles/
Customizing/
Cyberstalking/
Daytrading/
Data Mining/
Digital Divide/
Domaingrabbing/
Dotcoms/
Downgraden/
Due Diligence/
e-day/
Early Stage Investment/
Empowerment/
Equity Story/
Exit/
Family, Friends und Fools/
Flatrate/
First Tuesday/
First Mover Advantage/
Friends and Family/
Fundraising/
Global Knowledge-Economy/
Glokalisierung/
Globalization Service/
Hurdle Rate/
Ignoranz, positive (kollektive)/
Infomediar/
Information Fatigue Syndrom (IFS)/
Infotainment/
Inkubator/
Inkubatoren/
Integrated learning/
IPO/
J-Kurve/
Jobber/
Karoshi/
Kilroy-Site/
Launch/
Leveraged Buyou/
Lock-up-Periode/
Markengrabbing/
Marktkapitalisierung/
Mausbeutung/
Moral-Plus-Produkte/
Multitasking/
Nasdaq/
One-to-One-Marketing/
Outperformen/
Parkinson's Law/
Performance/
PDA/
Plug-and-Play- Mitarbeiter/
Postmaterialistisch/
Prinzip Garage/
Proprietär/
Prosument/
Public Affairs/
Put/
Querdenken/
Rational Overchoice/
Recurving/
Relaunch/
Re-Start-up/
Return on Investment (ROI)/
Re-Start-up/
Rocket Science/
Seed Capital/
Short Position/Sale/
Shill-bidding/
Silent Commerce/
Simsen/
Spin-off/
Spinnwebsite/
Start-up/
Start-out/
Synergie/
Targeting/
Teaser/
Third Place/
Think Tools/
Toter Briefkasten/
Tribes/
Unguided Missile/
Uphill Communication/
Unique Selling Proposition (USP)/
Venture Capital (VC)/
Vertikales Portal/
Virales Marketing/
Visit/
Virtuelle Universität/
Webucation/
Web-Mall/
Wheel Reinventions/
Wildcard/
Win-Win-Situation/
Worcation/
Workflow/
Wysiwig
Ad-Click
[engl. ad: Werbung und to click: klicken] Beschreibt die Quote von Besuchern einer
Website, die das dort geschaltete Banner eines Werbetreibenden anklicken. Eine
Quote von 2% gilt bereits als gut. Man nimmt an, je genauer die Werbung zum Thema
der Site passe, desto höher falle die Rate der Ad-Clicks aus.
Ad-hoc-Mitteilung
Ad hoc ist die lateinische Bezeichnung für sofort.
Das Wertpapierhandelsgesetz schreibt vor, dass jedes börsennotierte Unternehmen
sofort und gleichzeitig alle Marktteilnehmer über potenziell kursrelevante
Nachrichten informieren muss. Unternehmen des Neuen Marktes haben festgestellt,
dass sie durch Ad-hoc-Mitteilungen kostenlos grosse Aufmerksamkeit erregen
können. Seitdem werden häufig Ad-hoc-Mitteilungen mit belanglosem Inhalt
verbreitet.
Analyst
Mit Analyst wird jemand bezeichnet, der professionell Aktien analysiert und auf
dieser Grundlage Kauf- und Verkaufsempfehlungen abgibt. Ihr Urteil hat meist weitreichende
Konsequenzen. Eine veränderte Unternehmensbewertung durch die Analysten eines
der führenden Investmenthäuser kann zu starken Kursbewegungen führen.
B2B
Business to business. Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen, die meist
über das Internet abgewickelt werden. Angeblich liegt die kommerziell lukrative
Zukunft des Netzes nicht im publikumswirksamen Business to consumer-Sektor (B2C)
sondern auf den teilweise unsichtbaren aber um so umsatzsträchtigen B2B-Marktplätzen.
Laut Ansicht von Tom Gardner, Chef des unorthodoxen Branchen-Informationsdienstes
The Motley Fool, ist dagegen ein entscheidender Erfolgsfaktor für
die E-Commerce-Strategie die Orientierung auf das C2C-Geschäft, die Geschäftsbeziehungen
von Verbrauchern zu Verbrauchern. Auch der -> Webucation
werden gute Chancen eingeräumt, in Zukunft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
im Netz zu werden.
Back End
Alle Prozesse, die im Zusammenhang mit dem Back-Office stehen, also Logistik,
Lieferkontakte, Beschaffung etc. werden mit Back End bezeichnet. Im Vergleich
dazu bezeichnet Front End neue Kunden und neue Geschäfte, die mit Hilfe der
Internettechnik erschlossen werden.
Below the line
Marketing unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle.
(Nicht zu verwechseln mit subliminalen Werbung - meint:
suggestive Einzelbilder unterhalb der individuellen
Wahrnehmungsschwelle, die direkt auf das Unterbewusstsein wirken
sollen -, mit der in den 60ern erfolglos experimentiert wurde.) Statt
Anzeigen, Werbetafeln und Spots wird mit gezielter Promotion wie
Direct Mail oder Events die gewünschte Zielgruppe ohne Umwege
und Streuverluste avisiert - im Gegensatz zu breit gestreuten
Werbebotschaften wie Plakate, Inserate und Spots, ist Below the
line-Marketing oft wirksamer. Weil die traditionelle Werbung
Above the line sich erschöpft hat,
gilt Below the line sogar als Marketing der Zukunft.
Benchmarking
Sinngemäss: Massstab, Prüfstein. Beschreibt die Methode
und den Vorsatz, sich an den Besten in einem jeweiligen Feld oder einer Branche
zu orientieren und von ihrem Vorbild zu lernen. Ein externer Blick auf
interne Aktivitäten, Funktionen oder Verfahren, um eine ständige Verbesserung
zu erreichen, heisst es im gleichnamigen Taschenbuch von Kathleen
H.J. Leibfried und Carol Jean McNair (Knaur 1995). Der Untertitel heisst
übrigens Von der Konkurrenz lernen, die Konkurrenz überholen
- und erinnert damit verdächtig an die in der DDR im Streit der politischen
Systeme ausgegebenen Parole Überholen, ohne einzuholen.
Betamaxen
Beschreibt den Vorgang, dass eine progressive Technologie durch eine unterlegene,
aber besser vermarktete Technologie verdrängt wird. Hintergrund ist die
Verdrängung des von Technikern als überlegen angesehenen Betamax-Systems
durch die VHS-Technik in den Anfangsjahren des Videorecorders.
Betaversion
Unausgereifte Software, die aber bereits - meist kostenlos - verteilt wird,
um den Praxistest dem Endbenutzer zu überlassen. Vor der Betaversion steht
eine noch stark fehlerbehaftete Alphaversion, auf die Betaversion folgt meist
ein Release Candidate und schliesslich eine Final Version. Betaversion
bezeichnet im übertragenen Sinne auch unausgereifte Produkte, an deren
Weiterentwicklung gar nicht gedacht ist.
Blamestorming
Wie beim Brainstorming, von dem es abgeleitet ist, geht es darum,
dass mehrere Leute in einem Raum ihren Gedanken freien Lauf lassen und sich
spontan zu einem Thema äussern. Nur konzentrieren sich die kreative
Anstrengung nicht auf das Hervorbringen neuer Ideen sondern darauf, den Schuldigen
auszumachen, der das Projekt oder den Job verbockt hat.
Blue Chips
Der Ausdruck stammt aus US-amerikanischen Spielcasinos und meint die blauen
Jetons, die den höchsten Wert haben. Im übertragenen Sinne sind Blue
Chips die wichtigsten Werte einer Börse oder eines Börsensegments.
Zunächst wurde der Ausdruck für die führenden US-Aktien im Dow-Jones-Index
verwendet, mittlerweile bezeichnet er die Rolls Royces unter den Aktien weltweit.
Brain Drain
Der Abfluss von Wissenskapital. Unternehmen leiden darunter, dass ihnen Experten
von Headhuntern abgeworben werden. Die Länder der Dritten Welt müssen
mit ansehen, wie ihnen die Computerexperten, die sie hervorbringen, über
kurz oder lang in die Industrienationen abwandern.
Branding
Einem Produkt wird das Label einer Marke aufgedrückt. Marken bieten Orientierung
und Sicherheit in der unübersichtlichen Konsumlandschaft - und machen demnach
fast die Hälfte des Produktwertes aus. Moderne Markenführung ist eine
Wissenschaft für sich: Eine Dachmarke spannt sich über mehrere Produktlinien
und Brand-Extensions mit ihren jeweiligen Sub-Brands usw.
Brand Reputation Management
Da es konkrete Beispiele dafür gibt, dass ein grosser Teil eines Unternehmenswertes
vom Wert der Marke bestimmt wird, kommt es darauf an, das Image einer Marke
zu verbessern. Brand Reputation Management bezeichnet das entsprechende Marketinginstrument,
das dazu führen soll, eben dieses Image zu verbessern.
Break-Even Point
Rentabilitätsgrenze. Der Punkt, an dem Kosten und Gewinne gleich gross
sind. Der Break-Even Point ist eine ökonomisch relevante Grösse,
weil er die Schwelle markiert, wo ein Geschäft oder eine Transaktion sich
zu rentieren beginnt. Schafft es das Unternehmen nicht, diese Schwelle zu erreichen,
wird es untergehen, was bei vielen Internet-Start-ups in den letzten Monaten
geschehen ist. Irgendwann möchte schliesslich auch der optimistischste
Aktionär nicht nur gute Ideen, sondern auch Dividenden sehen.
Bridge Financing
Überbrückungsfinanzierung. Das Bridge Financing meint den Einsatz
von finanziellen Mitteln, die einer Aktiengesellschaft zur Vorbereitung ihres
Börsengangs bereitgestellt werden. Dieses Geld wird üblicherweise
nicht als Kredit gewährt, sondern gegen Unternehmensanteile getauscht.
Zuerst müssen meist die drei F's dran glauben: die Family,
Friends und Fools.
Burn Rate
Auch Cash Burn Rate. Gemeint ist die Geschwindigkeit, mit der Kapital, meist
Risikokapital (Venture Capital), in Start-ups verbrannt wird. Der
Begriff wurde mit der New Economy populär, da viele Start-ups erst einmal
in schnelles Wachstum investierten und dabei hohe Verluste in Kauf nahmen. Eine
gängige Auffassung war bisher, je höher die Burn Rate ist, desto grösser
sind die Chancen, dass das Unternehmen sich gegen seine Konkurrenten behaupten
kann und zu den wenigen gehört, die am Ende im Markt übrig bleiben.
Sollte die Burn Rate jedoch zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur
werden, kommen selbst hartgesottene Investoren ins Zweifeln. Das Venture Capital
geht meist für laufende Kosten aller Art wie Personal, (technische) Ausstattung,
Mieten und vor allem das Marketing, drauf. Wenn sich das gesamte Kapital schliesslich
in Rauch aufgelöst hat, spricht man vom Fume Day.
Business Angel
Der Geschäftsengel. Business Angels sind private Investoren
in einem Start-up. Häufig sind es wohlhabende, ältere Manager, aber
auch junge Internetmillionäre, die ihr Geld gewinnbringend in aussichtsreiche
Start-ups investieren wollen. Der finanzielle Einsatz beim Angel Funding geht
selten über 500.000 Mark hinaus. Die Engel bieten neben ihrem
Kapital meist auch Beratung Coaching an und erhalten im Gegenzug Anteile der
Gesellschaft. Business Angels sind in der Regel enger mit dem Start-up verbunden
als Venture Capitalists und weniger an einem möglichst schnellen und erfolgreichen
Exit interessiert. Ein guter Business Angel ist wie ein weiser Vater.
Businessplan
Der Geschäftsplan eines Unternehmens, in dem Geschäftsidee, Konzept,
Ziele und Wege aufgeführt sind. Er enthält Zahlen über die Umsatz-
und Ertragsentwicklung in den nächsten fünf Jahren. Die Erstellung
des Businessplans hilft dem Unternehmen, sich über die eigenen Ziele klar
zu werden. Was aber wichtiger ist: Er ist Voraussetzung, um an Risikokapital
(Venture Capital) zu kommen. Der Umfang von Businessplänen variiert von
wenigen Seiten bis hin zur Telefonbuchdicke. Beides erfreut die Venture Capitalists
wenig, die goldene Mitte muss gefunden werden.
Buyback
Rückkauf. Wenn ein Unternehmen einen Teil seiner eigenen Aktien zurückkauft,
handelt es sich um einen Buyback. Dies wird in der Regel als ein bullishes
Signal interpretiert, weil das Unternehmen offensichtlich an seine Aktien glaubt
und daran, dass der Kurs in der Zukunft steigen wird. Der Buyback bedeutet aber
auch Kurspflege und die Sicherung von Shareholder Value, denn durch den Kauf
selbst geht auch die Nachfrage nach der Aktie nach oben, und dadurch dass die
Anzahl der Aktien reduziert wird, erhöht sich der Gewinn pro Aktie. Man
sollte aber skeptisch sein, wenn der Buyback zulasten von notwendigen Investitionen
geht, da es sich in diesem Fall um Kurskosmetik handeln würde, was wiederum
stimulierende Effekte für die Kursentwicklung unwahrscheinlich machen würde.
Books on demand
Bezeichnet Bücher, die auf Nachfrage produziert werden. Diese Errungenschaft
ist durch das Internet möglich geworden und hat jede Menge Vorteile: Produktions-
und Lagerkosten werden eingespart, da garantiert wird, dass die produzierten
Bücher tatsächlich verkauft werden. Autoren können ihre Druckvorlagen
ins Netz stellen, die auf Bestellung zur Veröffentlichung gelangen. Dadurch
werden ohne finanzielles Risiko auch Bücher publiziert, die sonst nicht
auf den Markt gekommen wären.
Carried Interest
Ein (häufig bedeutender) Anteil am Erfolg eines verwalteten Investmentfonds,
den die Manager als eine Art Anreiz bekommen. Sie sind somit direkt am Ertrag
des Investmentfonds beteiligt, was sich, so die Erwartung, förderlich auf
ihre Kreativität im Umgang mit den Einlagen auswirken soll. Dieser Begriff
wird vor allem im Zusammenhang mit Risikokapital (Venture Capital) verwendet.
Cappuccino-Worker
Arbeitnehmer, der neben der Haupttätigkeit zusätzliche kleinere Nebenjobs
annimmt. Wie bei der italienischen Kaffeespezialität wird die Hauptbeschäftigung,
der schwarze, bittere Kaffee, von den diversen interessanten und lukrativen
Nebenjobs, dem Häubchen aus Sahne bzw. Milchschaum und Schokostreuseln,
gekrönt.
Cash cows
Gut eingeführte Produkte, die nur noch gemolken werden müssen,
sprich: die ohne grosse (Marketing-)Anstrengungen Geld abwerfen. Daneben
gibt es nach dem Produkt-Portfolio-Schema der Boston Consulting Group Question-Marks, bei denen unklar ist, ob sie
jemals die Marktreife erlangen, Stars mit noch geringem Marktanteil
aber grossem Wachstumspotential und Dogs, die sich bereits
auf dem absteigenden Ast befinden.
CEO
Chief executive officer. Generaldirektor, Geschäftsführer.
Changeability
Berufliche und technologische Wandelfähigkeit. Gemeint ist die Fähigkeit
des Einzelnen, sich veränderten Situationen anzupassen. Das bedeutet in
der Arbeitswelt von Morgen Offenheit, Lernfähigkeit und Wandelbarkeit zu
zeigen und sich schnell neuen Technologien oder einer veränderten Unternehmenskommunikation
anpassen zu können.
Collaborative Filtering
Beruht auf der Hypothese, dass sich Menschen mit gleichen Interessen auch für
ähnliche Suchergebnisse interessieren. Amazon macht sich das Prinzip erfolgreich zu Nutze, indem sie einem beim Buchkauf mitteilen,
was andere Kunden, die das selbe Buch gekauft haben, noch für Bücher
gekauft haben.
Computer Literacy
Die Fähigkeit, mit einem Computer umzugehen. Für das 21. Jahrhundert
bedeutet Computer Literacy, was Lesen und Schreiben können für das
20. Jahrhundert bedeutete -> Digital Divide
Content
Allgemein Text-, Bild- und Filmmaterial für Websites. Im Kampf um die Gunst
des Kunden, ist Content zu einer entscheidenden Schlüsselgrösse
geworden (Content is the key!). Die Macht in der Wertschöpfungskette
verlagert sich demnach zunehmend zu denjenigen, die die Nutzungsrechte an Content
halten. -> e-day
Cubicles
Legebatterieartige Aufteilung von Büroräumen in kleinere Einheiten
durch Stellwände aus Pappe oder Sperrholz. Cubicles sollen den Anschein
einer gewissen Privatsphäre am Arbeitsplatz erwecken und so die Legeleistung
der Mitarbeiter steigern.
Customizing
Personalisierung und Individualisierung von Angeboten. Das zuschneiden von Produkten
und Websites auf die Bedürfnisse der Konsumenten, zum Teil mit dem Wissen,
zum Teil ohne das Wissen des Kunden, als Resultat von Cyberstalking. -> Data
Mining.
Cyberstalking
-> Data Mining
Daytrading
Spekulieren mit Aktien und Derivaten innerhalb eines Tages und zur Ausnutzung
kurzfristiger Kursschwankungen. In den USA bewegen Daytrader bereits ein Viertel
des gesamten Börsenvolumens. Seit dem Anschluss der Börse ans Internet
ist Daytrading auch in Deutschland möglich. Das Daytrading-Geschäft
ist höchst riskant, zumal, wenn mit geliehenem Geld spekuliert wird. Etwa
ein Drittel aller Daytrader müssen nach kurzer Zeit das Geschäft wieder
aufgeben.
Data Mining
Der Versuch grosser Internetfirmen, aus den Daten, die Benutzer freiwillig
oder unfreiwillig bei Besuchen ihrer Website hinterlassen, weiterverwendbare
Benutzerprofile zu gewinnen und so das Konsumverhalten der Kunden genauer zu
erforschen. Besonders perfide Ausspähversuche werden auch als Cyberstalking
bezeichnet.
Digital Divide
Die Spaltung der Gesellschaft in diejenigen, die Ahnung von und Zugang zu Computern
haben, und denjenigen, bei denen das nicht der Fall ist. In den USA wird seit
längerem vor der sozialen Sprengkraft des Digital Divide gewarnt. Larry
Irving, leiter der US-Aufsichtsbehörde für Telekommunikation, spricht
von einer der kritischsten ökonomischen und bürgerrechtlerischen
Fragen dieser Dekade.
Domaingrabbing
Das Aufkaufen von Domains ohne die Absicht, sie zu nutzen. Man hofft vielmehr,
sie eines Tages teuer weiterverkaufen zu können. Dies hat dazu geführt,
dass es seit etwa 1999 praktisch nur noch Domains wie zsqfaiosrk.de zu kaufen
gibt und Firmen zunehmend auf Notlösungen wie geschmaxsache.de
ausweichen. Wird eine Domain allerdings in der erkennbaren Absicht reserviert,
diese dem eigentlichen Namensträger oder Markeninhaber später anzubieten,
so ist nach Ansicht des Landgerichts Braunschweig (im Fall deta.com
bereits im Jahre 1997) der Tatbestand der sittenwidrigen Schädigung erfüllt.
Die Sensibilisierung der Gesetzgeber und der Rechtsprechung auf diesem Gebiet
steigt zunehmend, wobei Domaingrabbing nach der jetzigen Rechtslage nur in speziellen
Fällen strafbar ist.
Dotcoms
Auch dot-coms oder Dot-Coms. Neu gegründete Internetfirmen, deren Aktivitäten
sich von Anfang an primär oder ausschliesslich im Netz abspielen.
Der Mythos will, dass ein Dotcom der sichere Weg ist, binnen kurzem zum Millionär
zu werden. Tatsächlich verschwinden zahlreiche der vielversprechenden ->
Start-ups aber auch wieder sang und klanglos von der
Bildfläche.
Downgraden
1. Die Herabstufung von Aktien durch Analysten,
2. die Herabstufung von Unternehmen oder Ländern durch Rating-Agenturen.
Due Diligence
Prüfung eines Unternehmens auf Herz und Nieren. Bei geplanten Unternehmenskäufen
und Börsengängen ist die Due Diligence der Moment, in dem der Kandidat
die Hosen runterlässt. Dann müssen die Zahlen stimmen.
Geprüft werden rechtliche, wirtschaftliche, technische, organisatorische,
finanzielle, psychologische und kulturelle Kriterien. Fällt die Due Diligence
schlecht aus, kann das den (Image-)Tod eines Unternehmens bedeuten. Daher sollte
sie nur bei grossen Zweifeln am Zahlenwerk zur Absage einer Akquisition
bzw. eines Börsengangs führen. Due Diligences routinemässig
zu nutzen und damit Konkurrenten von vornherein auszuschalten, gilt als unfein
und als Spezialität mancher (Quasi-)Monopolisten.
e-day
Abgeleitet von D-day, dem Tag der Landung alliierter Truppen in der Normandie.
Als e-day wird, wenn man dem HORIZONT-Magazin (1/2000) Glauben schenken mag,
der 10. Januar 2000 eingehen, an dem die Übernahme des 75 Jahre alten Mediengiganten
Time Warner durch das gerade mal sechs Jahre alte Internet-Unternehmen AOL bekanntgegeben
wurde.
Early Stage Investment
Investition von Risikokapital (Venture Capital) in Unternehmen, die sich noch
in der Startphase befinden. Der oftmals anvisierte Börsengang liegt dann
noch in weiter Ferne. Unterschieden wird beim Early Stage Investment nach Seed
Capital und Start-up-Investment.
Empowerment
Einfache Beschäftigte eines Unternehmens erhalten mehr Handlungsspielraum,
mit dem Ziel dass sie eigenverantwortlich agieren, unternehmerischer denken
und dadurch motivierter und so effizienter arbeiten. Vor allem Betriebe der
New Economy machen sich dieses Prinzip erfolgreich zu Nutze.
Equity Story
Die Equity Story gilt als Erfolgsformel eines Unternehmens, da sie den Grund
dafür liefert, warum man eine Aktie kaufen soll. Gerade bei Neuemissionen
muss das Unternehmen den potenziellen Investoren in aller Kürze und Würze
erklären, was am Geschäftsmodell so speziell ist. Das kann ein Alleinstellungsmerkmal
sein, ein Vergleich oder auch der Unternehmenslenker.
Exit
Ausstieg eines Investors aus einer Beteiligung. Dabei unterscheidet man grundsätzlich
zwischen vier Exit-Strategien: 1. Buy Back: Die Altgesellschafter kaufen ihre
Anteile zurück. 2. Trade Sale: Die Anteile werden an einen industriellen
Investor verkauft. 3. Secondary Purchase: Die Anteile werden an einen anderen
Finanz-Investor verkauft. 4. Going Public: die Anteile werden bei oder nach
einem Börsengang verkauft. Sollten alle Exit-Strategien scheitern, gibt
es als fünfte Variante den erzwungen Totalausstieg durch Konkurs, dabei
werden die Anteile des Investors wertlos.
First Mover Advantage
Der Vorteil, den ein Unternehmen hat, wenn es als erstes in einen Markt eintritt.
Dies kann entweder eine Produktinnovation sein oder die Expansion in fremde
Märkte. Als First Mover hat das Unternehmen ein Pionier-Image und einen
Zeitvorteil gegenüber den folgenen Mee-too-Anbietern. Dies sorgt üblicherweise
für steigende Aktienkurse.
First Tuesday
[von engl.: first = erste, -r, Tuesday = Dienstag] Kontaktbörse für
Kapitalgeber und Ideenhaber. An einem ersten Dienstag Ende 1998 trafen sich
in London eine Hand voll ideenreicher Köpfe auf der Suche nach Kapital
und ein paar vereinzelte potenzielle Geldgeber, die die Ideen in einem Startup-Unternehmen
umsetzen wollten. Diese Treffen etablierten sich, und es kamen immer mehr Interessierte.
Die Idee griff auf andere Länder über. Mittlerweile ist der First
Tuesday selbst ein Unternehmen. Weltweit treffen sich allerorten an jedem ersten
Dienstag im Monat Venture-Capitalists, Business-Angels und Gründer auf
der Suche nach einer gemeinsamen Basis. Markiert sind dabei die Wagniskapitalgeber
und Business-Angels mit einem roten Punkt, die kreativen Köpfe mit einem
grünen und Berater, Journalisten und Anwälte mit einem gelben Punkt.
Termine und Orte der First Tuesdays sind in Small Changes aufgeführt.
Family, Friends und Fools
Bei der Finanzierung einer Unternehmensgründung kommt in den meisten Fällen
in der allerersten Phase das Kapital von den Gründern selbst oder die drei
f's Family, Friends und Fools - Verwandten, Freunden und risikoliebenden
Verrückten - werden angepumpt. Dieses Kapital dient dann dafür, die
Idee so weit auszubauen und zu verwirklichen, dass man den Venture Capitalists,
den Risikokapitalgebern den ausgearbeiteten Businessplan vorlegen kann.
Flatrate
bezeichnet die zeitlich unbeschränkte Nutzung des Internets und den Wegfall
zusätzlicher Kosten, wie z. B. Telefongebühren. Die Vorteile, die
dadurch für das Internetgeschäft entstehen, sprechen sich allmählich
auch in Europa herum.
Friends and Family
Freunde und Familie. Der Personenkreis, der bei einem Börsengang bevorzugte
Konditionen erhält, besteht üblicherweise aus Mitarbeitern und Weggefährten
des Börsenkandidaten. Die Auswahl der Personen und die Konditionen können
vom Unternehmen frei bestimmt werden. Darin liegt einer der wichtigsten finanziellen
Anreize für die Beschäftigten von Start-ups.
Global Knowledge-Economy
Der Begriff bedeutet, dass sich die Welt durch die zunehmende Globalisierung
und durch staatenübergreifendes Networking per Internet zu einer globalen
Wissensgesellschaft entwickeln wird. Zu bedenken ist jedoch, dass 60% der Weltbevölkerung
noch nie telefoniert haben und 40% nicht einmal über Strom verfügen.
Eine wahre Global Knowledge-Economy kann also nur durch den Ausgleich sozialer
Unterschiede ermöglicht werden.
Glokalisierung
»Glokalisierung« setzt sich aus »Globalisierung«
und »Lokalisierung« zusammen. Der Trendbegriff bezeichnet
eine Haltung, die Weltoffenheit mit starker lokaler oder regionaler Verwurzelung
verbindet. Die lokale Verwurzelung hilft Menschen und Unternehmen, ihre Identität
und ihre Besonderheiten hervorzuheben. In der Wirtschaft steht »Glokalisierung«
im Gegensatz zu einer reinen Globalisierungsstrategie (siehe Globalisierung):
Während McDonalds und Coca Cola überall das gleiche Produkt verkaufen,
betonen andere Unternehmen die Notwendigkeit einer starken Lokalisierung.
Globalization Service, der
adaptiert Websites für verschiedenste Sprach- und Kulturräume. Ziel
ist es, die Nutzerzahl der Websites zu vergrössern, indem lokale Gewohnheiten
wie z. B. die Muttersprache berücksichtigt werden. Angeboten wird dieser
Service beispielsweise von grossen Suchmaschinen.
Hurdle Rate
Die Hürdenrate meint eine Mindestrendite, die üblicherweise
vom Vorstand vorgegeben wird. Die Projekte oder Unternehmensbereiche müssen
diese überspringen, sonst bekommen sie zunächst Besuch von den Controllern,
dann von den Consultants. Sollten die Anforderungen dann immer noch nicht erfüllt
werden, wird der betroffene Unternehmensbereich entweder verkauft oder liquidiert.
Eine letzte Chance bleibt, wenn das Minusgeschäft zu einem strategisch
wichtigen Ziel erklärt wird, wie z.B. die Berliner Zeitung für Gruner&Jahr
ein Minusgeschäft ist, als imagefördernde Tageszeitung jedoch im Programm
bleibt. Dann ist die Hurdle Rate ausser Kraft gesetzt, und die Verantwortlichen
dürfen weitermachen wie bisher.
Ignoranz, positive (kollektive)
Besondere Bedeutung gewinnt Ignoranz im Wissensmanagement, da sie einerseits
als Strategie zur Bewältigung einer mit Daten überfluteten Wissens-
und Informationsgesellschaft gesehen, gleichzeitig aber auch als ihr zentrales
Problem betrachtet werden kann.
Infomediar
Das Selbstverständnis einer Website als (Informations-)Broker, der die
Interessen der User vertritt. So versteht sich zum Beispiel Yoolia.
-> Customizing
Information Fatigue Syndrom (IFS)
Von zu vielen Informationen ausgelöstes Stress-Syndrom. Ergebnis von ->
Rational Overchoice.
Infotainment
Information und Unterhaltung stecken gleichermassen in diesem Begriff.
Bei einer Vielzahl von Informationen sowie bei äusserst wichtigen
Informationen ist es wichtig, ihre Übermittlung möglichst unterhaltsam
zu gestalten, um die entsprechende Zielgruppe zu erreichen.
Inkubator
Brutkasten. Eindeutschung des englischen Incubator (ursprünglich aus dem
Medizinbereich von lateinisch incubare = auf etwas liegen, sich niederlegen,
bebrüten). Inkubatoren sollen Startups in Rekordzeit marktfähig machen
(hochpäppeln). Die medizinische Bedeutung wurde auf die Wirtschaft übertragen.
Inkubatoren sind physische Orte, wo Startups die Infrastruktur gestellt bekommen,
die sie sich alleine nicht, oder nicht schnell genug, leisten könnten.
Dazu zählen Büroräume, Kommunikationstechnik, Beratung durch
Consulting-Unternehmen, Coaching durch erfahrene Unternehmer, die oft auch als
Business-Angels fungieren und die Möglichkeit, schnell auf wechselnde Expertenteams
zuzugreifen. Die Gegenleistung ist entweder Geld oder Anteile.
Sehr früh, bereits in den 60ern, wurde das Inkubator-Modell vom israelischen
Staat zur Wirtschaftsförderung angewandt. Über diesen Ansatz berichtet Shmuel Yerushalmi
in einem Interview in Big Changes. Da Israel so gut wie keine natürlichen
Rohstoffe besitzt, setzte die Regierung mithilfe der Inkubatoren auf die Entwicklung
von High-Tech-Firmen. Hierzulande gehen Inkubatoren zumeist auf die Initiative
von Privatinvestoren, Venture-Capitalists, zurück. Einen Real-Life-Erfahrungsbericht
aus einem deutschen Inkubator liefert das Tagebuchprojekt von www.changes.de. Das fünfköpfige Steam-Team aus dem Startup
Campus in Frankfurt berichtet hautnah über seinen Traum, ein Unternehmen
zu gründen.
Inkubatoren
Wörtlich: Brutkästen. Im übertragenen Sinne sind damit die von
-> Venture Capital-Gebern geschaffenen Rahmenbedingungen
gemeint, unter denen junge Start-up-Unternehmen, die eine vielversprechende
Geschäftsidee, aber keine Ahnung vom Business haben, von erfahrenen Managern
hochgepäppelt werden.
Integrated learning
Beim interated learning geht es darum, Rahmenbedingungen beim Lösen konkreter
Fragestellungen einzubeziehen. Ziel ist es, komlpexe Zusammenhänge in Wechselwirkung
mit spezifischen, nicht konstanten Aussenbedingungen leichter zu erfassen.
IPO
Initial public offering. Die Neuemission von Aktien zum Emissionskurs, der von
den Emmissionsbanken festgesetzt wird. IPO-Gehen ist Ziel und eigentliche
Bestimmung der meisten -> Start-ups.
J-Kurve
Ein häufig auftretender Kurvenverlauf in der Volkswirtschaft. Nach einer
anfänglich negativen Entwicklung folgt ein lang anhaltender Aufwärtstrend.
Dr Martin Hüfner, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank, beschreibt die Schwäche
des Euro nach seiner Einführung als J-Kurven-Effekt: In der ersten Phase
dominieren die negativen Elemente wie Unsicherheiten und Lernkosten, der insgesamt
positive Effekt tritt erst in der zweiten Phase in Erscheinung. Oder wie Franz
Josef Strauss es einmal auf den Punkt brachte: Es muss erst noch
viel schlimmer kommen, bevor es besser werden kann.
Jobber
sind Wertpapiermakler und Börsenmitglieder, die nur im eigenen Namen Geschäfte
abschliessen dürfen. Hinter vorgehaltener Hand gilt der Jobber oft
als skrupelloser Spekulant.
Karoshi
Wörtlich aus dem Japanischen: Tod durch Überarbeiten. Eine angeblich
häufig verbreitete Todesform unter überdisziplinierten japanischen
Arbeitskräften. Mitte der Neunziger taucht der Begriff in der amerikanischen
und europäischen Management-Literatur auf, um die damals postulierte Vorbildlichkeit
des japanischen Wirtschaftsmodells in Frage zu stellen. Der erste Fall von Karoshi
ist 1696 dokumentiert: unvermittelter Herzstillstand eines ansonsten kerngesunden
29-jährigen Arbeiters aus dem Vertrieb einer nationalen Zeitung. Tatsache
ist aber, dass es in Japan nie eine Karoshi-Epidemie gegeben hat und das die
Zahl der jährlichen Fälle - zumindest offiziell - nie die Zweistelligkeit
überschritt.
Kilroy-Site
Private oder Firmen-Website mit der einzigen Aussage Wir sind auch im
Web! Meist einmal hochgeladen und später nie wieder gewartet - deshalb
auch nie wieder von irgend jemandem abgerufen. -> Spinnwebsite
Leveraged Buyout
Die Übernahme eines Unternehmens, die durch Schuldenaufnahme finanziert
wird. Wenn ein Unternehmen ein anderes aufkaufen möchte, aber nicht genügend
Eigenkapital für die Finanzierung hat, was bei den Summen nicht verwundert,
erfolgt ein Leveraged Buyout (LBO). Diese fehlende finanzielle Hebelwirkung
(leverage engl: Hebel) wird dann durch Kreditaufnahme oder durch die Ausgabe
von Unternehmensanleihen hergestellt. Nach einem erfolgreichem Abschluss des
LBO werden häufig Teile des übernommenen Unternehmens verkauft, um
die Schulden zu tilgen.
Launch
Wenn ein Produkt auf dem Markt eingeführt wird bzw. im Falle einer Website,
wenn der ® Content online geht, spricht man von einem Launch (engl. to launch:
gründen) Beim Launch wird die Site den Usern zugänglich gemacht. Um
das Risiko bei der Lancierung eines Internetangebots einzuschränken, kann
man mit einem Softlaunch starten, also mit einer noch unausgereiften ® Betaversion.
Lock-up-Periode
Frist nach einem Börsengang (IPO), in dem die bisherigen Anteilseigner
keine Aktien verkaufen dürfen. Am Neuen Markt in Deutschland beträgt
diese Periode mindestens sechs Monate, Altaktionäre können sich allerdings
auch schon beim Börsengang auf eine längere Lock-up-Periode festlegen.
Für Kleinaktionäre ist das Ende dieser Frist oft riskant, denn wenn
die Altaktionäre plötzlich grössere Stückzahlen ihre
Anteile auf den Markt werfen, gerät die Aktie unter Druck und der Kurs
sinkt.
Markengrabbing
Das Eintragen bereits allgemein gebräuchlicher Begriffe als Marke beim
deutschen Patentamt, das in erster Linie als Registrierungsstelle agiert, ohne
die Marken auf ihre Eintragungsfähigkeit zu prüfen. In der Folge werden
vor allem kleine Unternehmen nach dem Markenrecht abgemahnt, die es sich in
der Regel nicht leisten können, einen Prozess anzustrengen. Insbesondere
der Münchner Rechtsanwalt Günter Freiherr von Gravenreuth hat sich
auf diesem Gebiet mit den Marken Webspace und Explorer
in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Im bisher wohl absurdesten Fall liess
sich der Kölner Unternehmer Norbert Helling 1999 das Zeichen @
geschmacksmusterrechtlich für Druckerzeugnisse schützen. -> Domaingrabbing
Marktkapitalisierung
Errechnet sich aus dem Preis pro Aktie, multipliziert mit der Anzahl vorhandener
Aktien eines Unternehmens. Im April 2000 betrug die Marktkapitalisierung
von Cisco Systems 434 Mrd. $, die von Coca Cola dagegen nur 138 Mrd. $.
Mausbeutung
Diese Wortkombination aus Computermaus und Ausbeutung bezeichnet das in der
Internet-Branche durchaus gängige Prinzip, junge, motivierte Berufseinsteiger
auszunutzen, indem man sie jede Menge unbezahlter Überstunden machen lässt.
Moral-Plus-Produkte
Produkte, die zusätzlich zum Gebrauchswert ein moralisches Extra bieten:
Sei es, dass der Hersteller einen Teil des Gewinns für wohltätige Zwecke
stiftet oder dass Produkte besonders umweltschonend hergestellt werden. Der
Trendforscher Matthias Horx versteht unter »Moral Plus«
die Sinnsuche im Konsum: ein ruhiges Gewissen oder das Gefühl, etwas für
die eigene Gesundheit getan zu haben, können Konsummotive sein.
Multitasking
Die Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen.
Nasdaq
1971 gegründete Computerbörse in den USA, Vorbild für den Frankfurter
Neuen Markt und Inbegriff des Börsenbooms bei den Informationstechnologie-
und Softwarewerten, sowie Internet-Start-ups, die alle an der Nasdaq gehandelt
werden.
One-to-One-Marketing
Eins-zu-eins-Marketing. Das Internet ermöglicht die gezielte Ansprache
von Einzelpersonen. Mithilfe einer guten Datenbank werden die Marketingmassnahmen
genau auf den einzelnen Kunden zugeschnitten. Das Unternehmen verfügt mittels
Datenbank über ein genaues Profil des Kunden und kann so besser auf ihn
und sein Anliegen eingehen.
Outperformen
Eine bessere -> Performance abliefern als eine
andere Aktie, ein anderer Fond oder Index. Im Jahr XY hat der Nemax den
Dax um soundsoviel Prozent outperformed.
Parkinson's Law
Besagt: Jede Arbeit füllt die dafür vorgesehene Zeit vollständig
aus. Eine der zahlreichen Ableitungen ist Parkinson's Law für Daten:
Jede Datenmenge wächst, bis sie den vorhandenen Speicher vollständig
ausfüllt. Zum Glück steigt auch die Menge an Speicherplatz,
die man für einen konstanten Betrag kaufen kann, in einem ähnlichen
Verhältnis an.
Performance
Beschreibt die Wertentwicklung einer Aktie oder eines Fonds. Bei einer Verdopplung
des Aktienwertes beträgt die Performance 100 Prozent. Im übertragenen
Sinn auch auf Mitarbeiter anwendbar: Die Performance von Herrn XY lässt
in letzter Zeit einiges zu wünschen übrig.
PDA
Personal Digital Assistant. Ein elektronisches Allround-Gadget im Taschenformat,
das der Büronomade von heute mit sich herumträgt, um seine Kontakte
und Termine zu verwalten, E-mails zu schreiben. Per Infrarotschnittstelle lässt
sich der PDA mit anderen Geräten kurzschliessen. Der Klassiker unter
den PDAs ist der Palm.
Plug-and-Play-Mitarbeiter
Neue Angestellte, die keine grosse Einarbeitung benötigen.
Postmaterialistisch
Eingeführt vom Soziologen Ronald Ingelhart um 1970. Laut Süddeutsche
Zeitung vom 13.4.2000 ist die typische Studentenbude 2000 postmaterialistisch:
Sie ist nicht ganz edel eingerichtet, jedenfalls nicht so edel, wie sie
sein könnte, wenn ihre Bewohner sich aufs Geldverdienen konzentrieren würden.
Aber sie erfüllt alle Bedürfnisse.
Prinzip Garage
Anfang 2000 entdeckte der Computerbauer Hewlett Packard seine Ursprünge
neu. Das Prinzip Garage wurde in Werbeanzeigen ausgerufen und dazu
die Garage abgebildet, in der das Unternehmen vor gut 20 Jahren als erstes Silicon
Valley-Start-up gegründet wurde. Back to the roots - zurück
zu den kreativen und innovativen Ursprüngen - lautet die Botschaft.
Proprietär
Software, Hardware, Dateiformate oder andere Komponenten, die so hochspezialisiert
sind, dass sie nur in einer ganz bestimmten, vom Hersteller vorgesehenen Umgebung
funktionieren können. Auch in anderem Zusammenhang gern gebraucht: Dieses
Regal hat leider proprietäre Schrauben.
Prosument
Die (Wieder-)Vereinigung von Produzent und Konsument. Produzent und Konsument,
seit der industriellen Revolution getrennt, werden in einem Wertschöpfungskreislauf
wiedervereinigt, wobei der Konsument nicht nur Geld sondern Markt- und Designinformationen
beisteuern, die zentral für den Produktionsprozess sind, schreibt
Alvin Tofler 1990 in Power Shift. Die Zumutung, dass man nicht nur
für ein Produkt bezahlen, sondern auch noch selbst daran mitarbeiten muss,
wird durch die Tatsache kompensiert, dass es einem nachher wenigstens gefällt.
-> Customisierung.
Public Affairs
Bezeichnet alles, was die Aussenwahrnehmung eines Unternehmens beeinflussen
kann. Viele Unternehmen haben eine eigene Abteilung für Public Relations,
um diesen Blick von aussen möglichst positiv zu beeinflussen.
Put
Der Put, die Verkaufsoption von Aktien, gibt dem Käufer das Recht, zu einem
festgelegten Termin eine bestimmte Aktie zu einem vorher festgelegten Preis
zu verkaufen. Sinkt die Aktie unter diesen Basispreis, steigt der Preis des
Put. Verkaufsoptionen werden als heisses Spekulationsobjekt gehandelt,
mit denen sich am Crash verdienen lässt oder mit denen man sich gegen Kurseinbrüche
absichern kann.
Querdenken
bedeutet kreatives oder auch laterales Denken, dabei steht Quantität vor
vordergründiger Qualität. Neues wird entwickelt, altes in Frage gestellt.
Nur wenige Unternehmen sind in der Lage, sich das Querdenken produktiv zu Nutze
zu machen.
Rational Overchoice
Die rasante Zunahme der verfügbaren Informationen. Selbst bei grösster
Anstrengung sind nicht mehr alle für die Lösung eines Problems relevanten
Informationen zu verarbeiten. Der Philosoph Peter Sloterdijk sagt: Was
wir brauchen, ist eine Art Existentialismus für Informierte. Wir müssen
darüber nachdenken, was es heisst, ein Lebewesen zu sein, das von
Informationen angeturnt oder von ihnen niedergemacht wird. Sehr viele Menschen
kämpfen in der dauernden Informationsberieselung mit Orientierungsproblemen.
-> Information Fatigue Syndrome
Recurving
Einen Job verlassen, um einen anderen aufzunehmen, der zwar niedriger
dotiert ist, es dafür aber ermöglicht, sich wieder einem Lernprozess
zu ergeben. (Douglas Coupland: Generation X, Galgenberg 1991)
Relaunch
Neustart, meist als Warmstart aus dem laufenden Betrieb heraus vollzogen. Urspünglich
auf Zeitungstitel gemünzt, die ein neues Layout oder Konzept erhalten,
bezeichnet Relaunch heute die Neuauflage, Neuausrichtung oder Neupositionierung
einer Marke allgemein. Aktuelle Relaunches von Websites werden unter www.relaunch.de
präsentiert.
Return on Investment (ROI)
Mass für die Rentabilität einer Investition. Dabei wird das investierte
Kapital in Beziehung zum Nettogewinn gesetzt. Über den Return on Investment
lassen sich unterschiedliche Anlagemöglichkeiten miteinander vergleichen:
die mit den höchsten ROI ist vorzuziehen.
Re-Start-up
Der Neustart eines Start-ups, deren Gründer nach dem Scheitern ihres vorherigen
Unternehmens einen neuen Anfang wagen. Es ist durchaus nicht als Dummheit anzusehen,
nach einem Konkurs neu zu starten, schliesslich haben die Betroffenen notwendiges
Knowhow gesammelt und sind damit gut für eine weitere Unternehmensgründung
gerüstet. Re-Start-Ups haben zudem oft beste Kontakte.
Rocket Science
Ein Start-up, hinter dem sich nicht nur eine dubios-geniale Idee und ein vielversprechender
Name verbirgt, sondern eine in der Tat ausgefuchste Technik. Ein Beispiel wäre
die Suchmaschine Google:
Wo andere Suchmaschinen auf Schlüsselwörter setzen, errechnet Google
algorithmisch und kontextsensitiv die relevanten Quellen. Per Google-Definition
ist eine Website unter anderem dann wichtig, wenn sehr viele Websites per Hyperlink
auf diese Site verweisen. Um die entsprechenden Berechnungen durchzuführen,
sind etwa 2000 zusammengeschaltete Linux-PCs im Einsatz.
Seed Capital
Anfangsfinanzierung. Das Saatkapital fördert die Ausreifung
und Umsetzung einer Geschäftsidee in verwertbare Ergebnisse, auf deren
Basis das Konzept für das Unternehmen erstellt wird. Seed Capital macht
die Idee also erst start-up-fähig. Geldgeber für Seed Capital sind,
nachdem man seine eigenen Reserven aufgebraucht hat und Family, Friends und
Fools auch nichts mehr hergeben, oftmals Business Angels. Für herkömmliche
Venture Capitalists sind die benötigten Summen meist zu klein, um den Prüfungsaufwand
zu rechtfertigen.
Short Position/Sale
Termingeschäft in Erwartung fallender Kurse. Verkauft ein Marktteilnehmer
eine Aktie, die er noch gar nicht besitzt, geht er eine Short Position ein.
Der Short-Seller verpflichtet sich dabei, die Aktie zu einem späteren
Zeitpunkt zu kaufen, und dadurch die Position wieder zu schliessen. Gute
Kenner des Marktes können durch diese Strategie häufig satte Gewinne
einstreichen. Da der Markt jedoch unberechenbar ist, ist das Risiko sehr gross.
Shill-bidding, das
bezeichnet das vorgetäuschte Hochbieten vor allem bei Web-Auktionen, um beispielsweise
den Preis und damit den Profit in die Höhe zu treiben. Betrügereien dieser Art
sind in der Auction Economy sehr ungern gesehen und werden entsprechend streng
verfolgt.
Silent Commerce
Die direkte Transaktion von Rechner zu Rechner: Bestellungen werden selbständig
getätigt und Geschäfte abgeschlossen. Bisher ist Silent Commerce noch
in der Testphase. Das meistgenannte Beispiel aus dem Alltag ist der Kühlschrank,
der sobald seine Vorräte abgelaufen sind, selbständig für Nachschub
sorgen soll.
Simsen
ist eine Wortschöpfung der Mobiltelefongesellschaften und meint nichts
anderes als das Verschicken von SMS-Nachrichten (Short Message Service). Das
Prinzip ist ähnlich wie bei der E-Mail, wobei die Länge der Texte
begrenzt ist, weil sie in der Regel umständlich über die Tasten des
Mobiltelefons eingegeben werden. Im Vergleich zum Telefonieren ist dies eine
kostengünstige Form der Kommunikation, die sich grosser Beliebtheit
erfreut.
Spinnwebsite
Nicht mehr gewartete Website. Die Informationen sind veraltet, die meisten Links
führen ins Leere, und das Datum der letzten Aktualisierung liegt offensichtlich
Monate bis Jahre zurück -> Kilroy-Site.
Spin-off
Geschäftliche Abtrennung einzelner Bereiche vom Mutterhaus. Dies geschieht,
wenn das Produkt bzw. die Abteilung nicht mehr zum Unternehmen passt oder sich
als so stark erweist, dass es durch einen eigenen Börsengang profitabler
wirtschaften könnte. Die Vorteile von Spinn-offs sind, dass der Kapitalbedarf
im freien Markt gedeckt wird, gleichzeitig der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen
auch an direkte Konkurrenten der Muttergesellschaft ermöglicht wird.
Start-up
Dynamischerer Begriff für das, was früher Unternehmensgründung
hiess. Meist meint Start-up aber Neugründungen aus dem Internet- und
IT-Bereich.
Start-out
Wie Start-up, nur wird das Start-up aus einem bestehenden Unternehmen heraus
gegründet, um das kreative Potential von Neugründungen zu nutzen.
-> Prinzip Garage.
Synergie
Das Prinzip 1 + 1 = 3, magisches Wort der neuen Wirtschaft und ungefähr
das Gegenteil von -> Wheel Reinventions. Die meisten Unternehmensfusionen
werden dadurch begründet, man wolle Synergien realisieren bzw. Synergie-Effekte
nutzen. Die Tatsache, dass über die Hälfte der Fusionen fehlschlagen
spricht dafür, dass Synergien in der Praxis doch nicht so leicht zu realisieren
sind, wie es auf dem Reissbrett den Anschein hat.
Targeting
Marketing, das speziell und trennscharf auf eine Zielgruppe zugeschnitten ist.
Teaser
Anreisser, Heissmacher. Meist Werbung, bei der zunächst nicht
ersichtlich ist, für welches Produkt sie wirbt. Die Verrätselung der
Werbebotschaft soll Neugierde wecken. Die spätere Auflösung spekuliert
auf den Aha-Effekt. Eine der ersten deutschen Teaser-Kampagnen im grossen
Stil war die Markteinführung von Daewoo Mitte der 90er. Erst lehrten Plakate,
den Namen richtig auszusprechen, bevor man erfuhr, dass es sich dabei um eine
neue Automarke handelt. Inzwischen werden auch Lockvogel-Angebote als Teaser
bezeichnet.
Think Tools
Methodische Instrumente, die softwaregestützt komplexe Denkprozesse sichtbar
machen und dadurch den Prozess der Erzeugung von Wissen unterstützen. Die
Denkwerkzeuge fördern die zentralen kognitiven Grundfunktionen menschlichen
Denkens im Umgang mit Komplexität.
Third Place
Gegen den freudlosen Pendler-Normalarbeitstag, der sich nur zwischen Wohnung,
U-Bahn und Arbeitsplatz abspielt, haben die Amerikaner den Third Place
gesetzt: einen informellen Versammlungsort, eine soziale Drehscheibe jenseits
von beruflichen Zwängen und häuslichen Verpflichtungen. In den Grossstädten
verlängert sich das private Wohnzimmer in den öffentlichen Raum. Zum
Synonym für den Third Place ist in den USA Starbucks geworden,
die Coffeeshop-Kette mit legerer Atmo, gemütlichen Sofas und prasselndem
Kamin. Selbst der Bösewicht Doctor Evil aus dem Film Austin Powers
plante seine Weltverschwörung von einem Starbucks aus. -> Worcation
Toter Briefkasten
E-Mail-Adresse, die dem Online-Kunden das tröstliche Gefühl gibt,
eine Anlaufstelle vorzufinden, deren Posteingang aber ohne Umwege in den virtuellen
Papierkorb gefiltert wird. Bei e-Mail-Adressen wie support, feedback oder kundenservice
handelt es sich häufig um tote Briefkästen.
Tribes
Stämme. Ich bin keine Marketingzielgruppe, schreibt Douglas
Coupland in Generation X. Die klassischen Marktsegmentierungen wie
urban, gebildet, Single, hedonistisch, Mitte dreissig, 6000 DM monatlich
netto entsprechen nicht mehr der Komplexität der Welt. 40jährige
Manager erleben ihre zweite Pubertät und entdecken das Kickboard, 15jährige
verbringen ihre Jugend zwischen Gummibärchen und Cyberspace. Medientheoretiker
Norbert Bolz hat den Begriff der Stämme in den Marketingkontext eingebracht.
Das Marketing muss sich nicht um jeden Preis bemühen, die Stämme zu
verstehen - sondern einfach eine authentische Sprache sprechen. Stämme
fangen auch soziale Zugehörigkeitsbedürfnisse auf und lassen Platz
fürs Irrationale und das Rituelle.
Unguided Missile
Ungelenkte Rakete. Ein Mitarbeiter, der durch seine notorische Unangepasstheit
oder seinen Hang zum Cholerischen permanent Probleme verursacht.
Uphill Communication
Bergauf-Kommunikation. Gespräche, oft mit Kunden, die sich als extrem mühsam
und fruchtlos erweisen.
Unique Selling Proposition (USP)
Alleinstellungsmerkmal, Einzigartiges Verkaufsversprechen, das mein Produkt
gegenüber anderen auszeichnet und nicht ohne weiteres von der Konkurrenz
kopiert werden kann. In Umlauf gebracht von Rosser Reeves mit dem Buch Reality
and Advertising von 1960.
Venture Capital (VC)
Risikokapital, gängige Art der Finanzierung von Start-ups, die über
nicht genügend Eigenkapital verfügen. VC-Geber haben sich darauf spezialisiert,
hochriskante Jungunternehmen, die oft nicht mehr als eine Idee und einen Businessplan
vorlegen, zu finanzieren. Die Tatsache, das das Geld in neun von zehn Fällen
unwiederbringlich verloren ist, wird dadurch ausgeglichen, dass die Zuwachs-
und Gewinnraten im Erfolgsfall immens hoch sein können.
Vertikales Portal
Internetangebot, das sich an eine klar umrissene Zielgruppe wendet, anstatt
es wie ein horizontales Portal allen Benutzern recht machen zu wollen. Wichtig
vor allem im -> B2B-Bereich.
Virales Marketing
Die Hoffnung, die Information vom Start einer neuen Website oder der Einführung
eines neuen Produkts möge sich wie ein Virus selbständig unter den
Benutzern verbreiten. Unpraktischerweise lässt sich dieser Vorgang nur
in seltenen Fällen - die ungewöhnliche Vermarktung des Films The
Blair Witch Project ist ein gutes Beispiel dafür - tatsächlich
steuern. Ungesteuertes virales Marketing wie der verspätete Massenerfolg
des Moorhuhn-Spiels kommt dagegen häufiger vor. Das Phänomen
ist Verlagen, Musikproduzenten und Designern schon lange bekannt, hat aber durch
neue Mundpropagandamöglichkeiten E-Mail, Chat und SMS an Bedeutung gewonnen.
Visit
Mit dem Begriff Visit (engl. Besuch) bezeichnet man die Anzahl der Besucher
auf einer Website. Im Internet ist es zu einer Art Wettbewerb geworden, die
Visits einer Adresse zu zählen und stolz als Beweis für die Qualität
anzuführen. Das hat auch seinen Grund, denn die Anzahl der Besuche bestimmt
massgeblich die Preise für Werbebanner auf einer Website und das ist
schliesslich bei den meisten Internetanbietern die einzige Einnahmequelle.
Virtuelle Universität
Das gesamte Lehrprogramm sowie der Prüfungsablauf werden an der ortsungebundenen
Virtuellen Universität über das Internet organisiert. Dabei werden
kooperierende Netzwerke angestrebt. Unter der Voraussetzung einer vertraglichen
Bindung ist das daraus entstehende Prüfungsprogramm für alle Studenten
zugänglich.
Webucation
Weiterbildungsangebote im Netz. Laut Einschätzung von Managementberater
Peter Drucker gibt es für Webucation einen globalen Markt, der potentiell
hunderte von Milliarden Dollar wert ist.
Web-Mall, die
Ähnlich wie in einem gängigen Einkaufszentrum bieten auch in der Web-Mall verschiedene
Firmen ihre Produkte zum Kauf an. Inzwischen werden viele Malls durch Portale
kombiniert, sodass sich der User problemlos über ein breites Angebot informieren
kann.
Wheel Reinventions
Überflüssige Doppelarbeit, die oft das Ergebnis schlechten Managements
ist. -> Synergien
Wildcard
Begriff aus der Szenario-Technik. Meint ein sehr unwahrscheinliches Ereignis,
das im Falle seines Eintretens aber einen sehr nachhaltigen Effekt auf die Zukunft
hat. Zum Beispiel hielt man die Microwelle lange Zeit für eine Wildcard,
weil niemand glaubte, dass sie sich durchsetzen würde. Als sie es schliesslich
tat, hat sie die Ernährungsweise der westlichen Welt grundlegend verändert.
Win-Win-Situation
Situation zum beiderseitigen Vorteil. Die in der Wirtschaft sonst allgegenwärtige
Logik des Nullsummenspiels (was der eine gewinnt, muss ein anderer irgendwo
verlieren) ist hier ausser Kraft gesetzt. Oft das Ergebnis von -> Synergien.
Worcation
Zusammensetzung aus work und vacation, angenehmere Form der Telearbeit, die
gern auch an -> Third Places vollbracht wird.
Workflow
Wörtlich übersetzt bedeutet Workflow Arbeitsfluss. Im Computerprogrammbereich
bezeichnet es jene Arbeitsschritte, die notwendig sind, um das gesteckte Arbeitsziel
zu erreichen.
Wysiwig
Ausgesprochen: whizzy-wig, steht für What you see is
what you get. Ein Schlagwort, das ursprünglich in den 80ern in der
US-TV-Show Rowan and Martin's Laugh-In geprägt wurde. Meint
den Sachverhalt, dass die Bildschirmdarstellung eines Dokumentes der Druckversion
entspricht, im erweiterten Sinn aber auch, dass ausgelieferte Endprodukte dem
(Katalog-)Angebot entsprechen.
Quelle: HypoVereinsbank
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