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Wein und Religion «Der Wein war bereits da, als die grossen Religionen entstanden. Sie haben sich des Weines bedient, weil er da war, und weil er populär war. Nicht die Religionen haben geholfen, den Wein zu verbreiten, sondern umgekehrt», so der Historiker Pascal Frissan, Verfasser mehrerer Werke über die Weinkultur des Mittelmeerraums. Wie auch immer: die christliche Religion förderte den Weinbau ganz konkret, nicht zuletzt in den geistigen Zentren, den Klöstern, denen er nicht nur Energiequelle und Nahrungsmittel war, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle. Dass Wein trunken macht, nahm man dabei in Kauf, solange nicht «im Tempel» gezecht wurde. Wein gehört zu den Nahrungsmitteln, die Sesshaftigkeit erfordern. Ein Rebberg muss über mehrere Jahre gepflegt werden, bis er genügend Ertrag ergibt. Die Sesshaftigkeit aber ist eine der Voraussetzungen zum Entwickeln einer eigentlichen Kultur. Die Nomadenstämme der Urzeit vertaten ihre Zeit mit der Nahrungsbeschaffung. Jagen und Sammeln bestimmten den Tagesablauf. Wer sesshaft wurde, konnte einen Teil der Nahrungsgewinnung delegieren und fand etwas mehr Zeit, über sich und das Universum nachzudenken. Und ein Glas kräftigen Rotweins machte die Gedanken noch freier…
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